Was unter einem normalen Präsidenten ermutigend gewesen wäre, hinterlässt uns unter Trump nur ratlos und zermürbt. Case in point: Der mögliche Rückzug aus dem UN-Menschenrechtsrat.

Mit Trumps geplantem Rückzug aus dem United Nations Human Rights Council (UNHRC) verhält es so ähnlich wie damals mit den Studiengebühren: Deren Abschaffung hielt ich für politisch völlig falsch, trotzdem hätte ich mich aber natürlich darüber gefreut, persönlich von einer kurzfristigen Entlastung zu profitieren (wozu es dann nicht mehr kam). Genauso ist der mögliche Rückzug der USA aus dem UNHRC ein Schritt, über den ich froh und erleichtert bin, weil das Gremium ein absoluter Skandal, vollkommen unreformierbar und bestenfalls Zeit- und Geldverschwendung ist – zugleich halte ich den Schritt aktuell aber für politisch fatal. Es geht eben immer nicht nur darum, was getan wird, sondern auch darum, wer es tut – dieselbe Aktion von Obama hätte noch eine ganz andere Botschaft ausgesendet als heute mit einem Weißen Haus unter Trump.
Wie weiter? Wir genießen jetzt das richtige Leben im falschen – was bleibt uns auch sonst? – und warten fröhlich sowie in inniger Hoffnung, allen Stürmen bis dahin lebendig trotzen zu können, auf den Januar 2025.