Die Russland-Story ist leider kein Kriminalroman, sondern das echte Leben, und die Bananenrepublikaner halten eine überführte Gang an der Macht.

Wäre dies ein Kriminalroman, hätten wir jetzt das Schlusskapitel erreicht. Die letzten Zweifel sind ausgeräumt, der Täter hat in einem Anfall von Blödheit gestanden: Ja, es gab Zusammenarbeit zwischen dem Team Trump und den Russen. Ja, sie wollten die Wahlen auf Teufel komm raus mithilfe einer ausländischen, feindlichen Macht gewinnen. Ja, es sind Verräter. Jetzt fehlt nur noch, dass die kriminelle Gang festgenommen (oder in einem Fall erst ihres Amtes enthoben und dann festgenommen) wird: Wir freuen uns schon auf die Bilder von Donald und Donald, von Jared und Michael und Paul in orangen Overalls beim Freigang.

Allerdings ist dies kein Kriminalroman, sondern das echte Leben. Und die Bananenrepublikaner winken weiter ab: Alles Gerede, sagen sie, alles nur Ablenkung, konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, wir müssen jetzt mal dringend ein paar Millionen Amerikanern ihre Krankenversicherung wieder wegnehmen. Und so wissen wir nicht, wie die Geschichte ausgeht. Wir wissen nur, dass die Russen von der Regierung Trump alles bekommen haben, was sie sich nur wünschen konnten: einen zersplitterten, geschwächten Westen, ein isoliertes, geschwächtes Amerika, die Oberhoheit über das von ihnen zerbombte Syrien, die Abkehr vom Freihandel (nur das Ende der Sanktionen lässt noch auf sich warten). Und die Partei, deren Präsident einmal gesagt hat: “Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!” ist jetzt die Partei des Präsidenten, dessen Helfer gesagt haben: “Herr Putin, helfen Sie mir gegen meine politischen Gegner!” Es ist zum Lachen, zum Weinen und zum Kotzen.

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