Im Widerstand gegen moderne Technik argumentieren Aktivisten und professionelle Mahner mit immer demselben Muster: Gefahren und Risiken sind nie beherrschbar. Entsprechend wäre es an der Zeit, eine der am meisten unterschätzten Bedrohungen für unsere Zivilisation endlich niederzuringen. Die Kartoffel muss weg.

Ob grüne Gentechnik, Pestizide, Impfen oder Kernenergie – das Argumentationsmuster vieler Gegner moderner Technologie ist immer gleich und gleichermaßen simpel. Immer werden Gefahren und unbeherrschbare Risiken für Gesundheit und Umwelt heraufbeschworen. Nur das, was diese Behauptungen zu stützen scheint, wird zur Kenntnis genommen. Dann spinnt man aus Versatzstücken eine eingängige Story, die in immer neuen Varianten erzählt wird. Studien bringen in diesen Stories nur dann Erkenntnis, wenn sie die vorgefasste Meinung stützen. Anderenfalls wird unterstellt, sie seien von einer Lobby inspiriert (wem nützt dieses Ergebnis?) oder sie werden als mangelhaft abgetan, weil sie sich nicht über die gesamte Lebensdauer erstrecken, die nächsten drei bis zehn Generationen nicht untersucht haben oder beliebige K.O.-Kriterien nicht hinreichend berücksichtigt hätten. Kurz: Um alle imaginierten Gefahren und Risiken von Gegnern moderner Technik auszuschließen, kann keine Studie jemals ausreichen. Das gilt selbst dann, wenn die Kritiker vorher ins Design der Studie einbezogen wurden und das Ergebnis trotzdem nicht so ausfällt, wie erwartet (s. hier oder hier).

Was dagegen zählt: Anekdotische Beobachtungen (tote Kühe im Stall von Bauer G. aus W.); behauptete Kausalität, wo allenfalls Korrelationen vorliegen (seit es GMOs, Impfen, Glyphosat gibt, nehmen Diabetes, Autismus, Krebs zu, daher sind sie dafür verantwortlich); Gerüchte und Verschwörungstheorien (alle Experten, Institutionen usw. sind von der Industrie gekauft); das Schüren von Angst (Siechtum, Allergien, Krebs, Tod) sowie diffamierende Sprache (Frankenfood, Gendreck, genverseucht, Impf-, Gen-, Atommafia).

Wie das gemacht wird, hat Greenpeace USA 2006 versehentlich verraten. Die Organisation verschickte ein noch nicht vollständig fertiggestelltes Statement zum Thema Kernenergie, in dem es hieß: „In the twenty years since the Chernobyl tragedy, the world’s worst nuclear accident, there have been nearly [FILL IN ALARMIST AND ARMAGEDDONIST FACTOID HERE].”

Hat man das Prinzip verstanden, erlaubt es die Vorgehensweise, fast alles, was moderne Technik ausmacht, zu verteufeln und als existenzielles Risiko für die Gesundheit und das Überleben der Menschheit darzustellen. Aber was „modern“ ist, ist ja auch nur eine Frage der Zeit. Schon die Kartoffel hätte man nach der genannten Logik niemals einführen dürfen.

Wie uns die Kartoffel unterdrückt

Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, hatte die Bauern als Erster zum Anbau der exotischen Knolle aus den Anden zwingen wollen und gedroht, jedem „Nasen und Ohren abzuschneiden“, der sich weigerte. Es hatte nichts genutzt. Die Mehrheit der Bevölkerung war gegen den Anbau und boykottierte ihn. Dann kam sein Sohn, später der Alte Fritz genannt, und machte ernst.

In seinem Kartoffelwahn pflügte er die traditionsreiche preußische Landschaft um. Wie seine Berater aus der Kartoffellobby war er der Auffassung, dass die angeblich genügsame und für sandige und torfige Böden gut geeignete Pflanze in der Lage sein würde, den in Preußen noch immer grassierenden Hunger zu bekämpfen und den Bauern zu mehr Wohlstand und Gesundheit zu verhelfen. Kartoffeln, so behauptet die Kartoffellobby noch heute, enthalten viel Vitamin A, B und C sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Zudem liefere sie große Erträge, müsse nach der Ernte nicht aufwändig verarbeitet werden und lasse sich leicht lagern. Eine erschreckende Sichtweise! Heute wissen wir dank langjähriger Beschäftigung mit den so genannten Segnungen der „Grünen Revolution“: Hunger muss durch Umfairteilen und nicht durch neue Pflanzen bekämpft werden. Technischer Fortschritt kann kein Problem lösen, das objektiv sozialer Art ist. Das Argument des Vitamingehalts läuft – wie beim Goldenen Reis – ebenfalls ins Leere: Vitamine hätten die Armen im Land auch bekommen können, wenn der Alte Fritz ihnen ermöglicht hätte, mehr Seefisch und Südfrüchte zu verzehren oder wenn er sie zum Konsum von mehr Beerenobst angehalten hätte. Zudem stammen alle einschlägigen Studien zum Vitamingehalt der Kartoffel von Forschern mit Nähe zur Kartoffellobby.

Systematisch vergiftete Friedrich sein Volk. Mit der Kartoffel legte er die Axt an die gesunde Ernährung, die damals aus einer abwechslungsreichen Mischkost bestand: Graupen, Biersuppe, Getreidebrei mit Mutterkorn und gelegentlich Bohnen, Kastanien, Kohl und Zwiebeln. Die Kartoffel bedeutete auch das Ende der bewährten und ökologisch vorbildlichen Dreifelderwirtschaft. Der Erde blieb keine Zeit, sich zu erholen, weil die traditionelle Brache zugunsten der Kartoffel entfallen musste. Rasch verbreiteten sich Schädlinge wie die Kraut- und Knollenfäule und schließlich der Kartoffelkäfer, zerstörten die Ernte und bescherten den Bauern große Verluste. Hungersnöte waren die Folge.

Den Alten Fritz beeindruckten diese Gefahren nicht. Er machte weiter und bescherte Bevölkerung und Umwelt damit katastrophalen Langzeitfolgen, die bis heute andauern.

Fremde Gene, fremde Menschen

Mit der Kartoffel wurden fremde Gene nach Mitteleuropa eingeführt und verbreitet. Es bestand die Möglichkeit des Auskreuzens an andere Nachtschattengewächse wie Alraune, Bilsenkraut, Stechapfel und Tollkirsche – wichtigen Pflanzen der Volksmedizin. Damit war die Integrität des Genoms der einheimischen Nachtschattengewächse bedroht und Mechanimen der natürlichen Evolution außer Kraft gesetzt. Wollte der Alte Fritz mit diesem Angriff auf die traditionellen Heilpflanzen den Boden für eine neue Medizin bereiten, die der bewährten Pflanzenmedizin mit ihren Hexensalben, Aphrodisiaka und Heiltees das Wasser abgrub? Ist es Zufall, dass nur knapp hundert Jahre später die Pharmariesen BASF, Bayer, Hoechst und Schering gegründet wurden? Man darf den Kartoffelbefehl wohl als Angriff des preußischen Königshauses auf die „weisen Frauen“ und ihre Heilkunde sehen – eine neue Strategie des Patriarchats, nachdem die offene Hexenverfolgung abgeschafft war!

Völlig verantwortungslos ignorierte Friedrich auch das unabsehbare Allergierisiko. Zahlreiche Bestandteile der Pflanze sind als potentiell allergen bekannt und kaum ein Europäer hatte je zuvor eine Kartoffel gegessen, war also mit diesen Substanzen noch nie in Kontakt gekommen.

Schlimmer noch, die Kartoffel produziert ganz wie die heute von Agrarmultis vermarkteten Genpflanzen Fungizide und Pestizide in allen grünen Pflanzenteilen: Nervengifte, die schon in niedriger Dosierung Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Magenkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Alpträume und Kopfschmerzen verursachen! In höherer Dosierung führen die Giftstoffe, allen voran das Solanin, zu Halluzinationen, dem Verlust einzelner Sinne, Paralyse, Fieber, Gelbsucht, Hypothermie und Tod. Vor allem Kinder und Säuglinge sind gefährdet; die als „unbedenklich“ geltenden Höchstmengen werden regelmäßig in Blättern und Stängeln überschritten. Noch heute, so schätzen Naturheilkundler, erleiden allein in den USA pro Tag (!) etwa 250.000 Menschen eine Solaninvergiftung. Zudem leben die Kartoffeln in Symbiose mit zahlreichen Bakterien, die auf diese Weise in das europäische Boden-Mikrobiom eingeführt wurden – mit nicht wieder rückgängig zu machenden ökologischen Folgen, unter denen noch Generation von Menschen leiden werden. Zur Erntezeit schwelten schließlich auf allen Feldern Kartoffelfeuer, die große Mengen Dioxin und giftbelastete Stäube freisetzten.

All dies hat seinen Ursprung in dem am 24. März 1756 erlassenen Kartoffelbefehl, mit dem Friedrich II. seinen Beamten befahl, den Bauern den Anbau der Kartoffel „begreiflich zu machen“ – und den Bauern wiederum die neue Feldfrucht mit staatlicher Gewalt aufzwang. Leider gab es damals noch keine organisierten Umweltschützer, und die wenigen basisdemokratischen „Feldbefreier“ konnten sich gegen die Übermacht der von Friedrich bezahlten Schergen nicht durchsetzen.

So kam die Kartoffel über Deutschland, mit all ihren verheerenden Auswirkungen wie Pommes, Fast Food und Industriestärke. Dabei hat die Kartoffel kein einziges der Probleme gelöst: Irland, das einseitig auf die Kartoffel setzte, wurde bald darauf mehrfach Opfer einer Hungersnot. Es folgten Massenselbstmorde irischer Kleinbauern und – über den Umweg der Massenauswanderung – der Völkermord an der indigenen Bevölkerung Amerikas. Die Kartoffel ist ein Menetekel der Hybris, die sich gegen die Schöpfung auflehnt und der Globalisierung, die Pflanzen von einem Kontinent auf den nächsten verschleppt und dadurch Armutswanderungen und die Vernichtung ganzer Völker auslöst.

Bis heute gibt es keine belastbare Studie über die gesundheitliche Langzeitwirkung der Kartoffel. Niemand kann ausschließen, dass der seit Mitte des 18. Jahrhunderts zu beobachtende, erschreckende Anstieg von Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Schlaganfall und koronare Herzerkrankung oder das Auftreten von Erkrankungen, die zuvor völlig unbekannt waren (Autismus, ADHS, Parkinson, Alzheimer) auf die Kartoffel zurückzuführen ist. Es gibt epidemiologische Studien, die Kartoffelverzehr mit Arthritis in Verbindung bringen und zahlreiche Rattenstudien, bei denen die Verfütterung von Kartoffelpflanzen zu Schäden an Embryonen, Totgeburten usw. führt. Das Vorsorgeprinzip verböte den Kartoffelanbau, aber die europäischen Behörden – allesamt eng mit der Kartoffellobby verbunden – ignorieren die realen Gefahren bis heute.

Der Kampf ist nicht verloren

Schon Rudolf Steiner wusste, dass die Kartoffel durch die Erdgerichtetheit ihrer Keimblätter sehr stark auf das Nervensystem wirkt und dadurch das meditativ-verinnerlichende Denken schwächt. Die Verbreitung der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel fällt nicht nur zusammen mit dem Aufkommen völlig neuer Krankheiten, sondern auch mit der Verbreitung einer materialistischen Denkweise, die sich ganz auf eine oberflächliche Sinneswahrnehmung stützt. Der Volksmund hat diesen Zusammenhang schnell auf eine griffige Formel gebracht: Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln.

Aus all dem ergibt sich eine klare historische Notwendigkeit: Das am Kampf gegen Genpflanzen geschärfte Bewusstsein weiter Teile der Bevölkerung über die Zusammenhänge zwischen technischem Fortschritt und Genmanipulation einerseits und Globalisierung, Ausbeutung und patriarchalischer Unterdrückung andererseits muss genutzt werden, um den im 18. Jahrhundert gescheiterten Kampf der Unterdrückten wieder aufzunehmen und erfolgreich zu Ende zu führen. Fordert das Verbot der Kartoffel! Boykottiert den Verkauf! Belagert Händler und Läden, die sie im Angebot haben! Nie wieder Pommes! Erst wenn die letzte Kartoffel vernichtet ist, haben wir den Alten Fritz und seine Ideologie endgültig besiegt.

Kurz zusammengefasst: Die Kartoffel ist ein Erbe des Absolutismus, ein Symbol der Globalisierung, ein patriarchalisches Instrument zur Unterdrückung der Frau, und daneben assoziiert mit Völkermord, verheerenden Krankheiten und dem Materialismus. Der Kampf gegen die Kartoffel ist daher eine soziale und politische Notwendigkeit. Die Kartoffel ist voller Gift. Sie muss weg.