Skeptische Gedanken zum 4. Juli
Wie kann die amerikanische Republik gerettet werden?
Erinnern wir uns an diesem vierten Juli, dem Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit, dass die Gründungsväter der amerikanischen Republik nicht geglaubt haben, Amerika sei „außergewöhnlich“. Ganz im Gegenteil. Sie hatten die begründete Furcht, dass der amerikanischen Republik das Lebenslicht ausgeblasen werden könnte wie so viele Republiken in der Geschichte: durch einen Demagogen, der auf den Schultern der Massen ins höchste Staatsamt getragen würde – womöglich mithilfe einer feindlichen, ausländischen Macht. Erinnern wir uns außerdem, dass die Gründungsväter nicht geglaubt haben, die amerikanische Republik würde irgendwie auf magische Weise von selber durch das System der Gewaltenteilung gerettet werden.
James Madison, der Vater der amerikanischen Verfassung, schrieb:
„Ich vertraue auf das große republikanische Prinzip, dass die Leute Tugend und Intelligenz haben werden, um Männer zu wählen, die Tugend und Weisheit besitzen. Gibt es unter uns keine Tugend? Wenn es keine gibt, befinden wir uns in einer elenden Situation. Die Annahme, dass irgendeine Regierungsform Freiheit und Glück sichern wird, ohne dass es Tugend unter dem Volk gäbe, ist eine Schimäre, eine Illusion. Wenn es genügend Tugend und Intelligenz in der Gesellschaft gibt, wird sie sich in der Auswahl dieser Männer erweisen. So dass wir nicht auf ihre Tugend angewiesen sind, oder den Regierenden vertrauen, sondern den Leuten, die sie wählen.“
(Und jetzt noch mal ein kurzer, ernüchternder Blick in die aktuelle Statistik: Mehr als die Hälfte aller weißen Männer in den Vereinigten Staaten glaubt, dass Donald Trump „seine Sache gut macht“.)