Israel hatte eine schlechte Woche
Hätte ein böser Geist Regie bei einer perfiden PR-Kampagne geführt, deren Ziel es war, Israel in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen – es wäre ungefähr die vergangene Woche dabei herausgekommen.
Zunächst eröffnen die Vereinigten Staaten ihre neue Botschaft in Jerusalem. Zur Feier wird kein einziges Mitglied der Demokraten eingeladen – als handle es sich um die Botschaft der Republikanischen Partei, nicht des gesamten amerikanischen Volkes. An Geistlichen sind zugegen:
- ein christlicher Hassprediger, der sagt, dass Juden in die Hölle kommen und Mormonen einem bösen Kult anhängen
- ein durchgeknallter Apokalyptiker, der glaubt, dass Hitler die „Endlösung“ im göttlichen Auftrag betrieb und der Hurrikan Katrina Gottes Strafe für die Homosexualität in New Orleans war
- und ein rassistischer Rabbiner, der Schwarze als „Affen“ bezeichnet hat
Wirklich, ein geschworener Antizionist von der ekelhaften deutschen Sorte könnte es sich nicht schlimmer ausdenken.
Gleichzeitig erfinden die zynischen (und phantasievollen) Jungs von der „Hamas“ eine neue Taktik im Krieg gegen Israel: Sie schicken Demonstranten zum Sturm auf die Grenze. Nota bene, es handelt sich hier exakt um die Waffenstillstandslinie des Jahres 1948, auf die sich der jüdische Staat nach dem Willen der Linken zurückziehen soll. Natürlich muss Israel seine Grenze gegen diesen Ansturm verteidigen. Es handelt sich ja nicht um friedliche Flüchtlinge, die versuchen, sich anderswo eine Existenz aufzubauen.
Leider haben die Zahal-Soldaten aber nur zwei Waffen: Tränengasgranaten, und als die nicht helfen, Gewehre mit scharfer Munition. Wasserwerfer stehen offenbar nicht zur Verfügung. (Dabei sind die hocheffizient, wenn es um darum geht, einen Mob abzuwehren – ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Wasserwerfer sind umwerfend!) Und so geht Israel der Hamas geradewegs in die Falle. Es gibt Tote. Viele Tote. Und die Israelis stehen – wieder mal – als die Bösen da. Alhamdullilah! Ein grandioser Erfolg für die andere Seite.
Die einzige Hoffnung ist: Auch dieses wird vorübergehen. Eines Tages wird es einen anderen amerikanischen Präsidenten – oder gar eine amerikanische Präsidentin – geben. Und einen anderen israelischen Premierminister. (Oder die Israelis wählen Tzipi Livni, was mich besonders freuen würde.) Und vielleicht kommen irgendwann sogar die Palästinenser zur Besinnung und erkennen, dass der Staat Israel nicht mal dann von der Landkarte verschwindet, wenn man heftig zwinkert.
Aber wahrscheinlich kommt vorher der Messias.